Es sei im Hause jedes Zimmer, ein Wohlfühlort für heut und immer...
Eröffnung der Pilgerherberge "Refugio zur Pilgerschnecke" in Thür
Vor zwei Jahren ist Petra Löhr auf dem Camino Francés von Ponferrada bis nach Santiago de Compostela gepilgert. Dort lernte sie die Annehmlichkeiten der Pilgerherbergen mit ihren freiwilligen Betreibern, den Hospitaleros, kennen und schätzen. Nach ihrer Rückkehr beschäftigte sie sich mit dem Gedanken, eine eigene Pilgerherberge einzurichten. Sie selbst wohnt In unmittelbarer Nähe zum Eifel-Camino in Thür und hatte in ihrem Haus noch eine ungenutzte Etage. In den vergangenen Monaten wurden die Räumlichkeiten auf die Bedürfnisse von Pilgern umgebaut und entsprechend ausgestattet. Mit dem neuen Refugio, das übrigens wie in Spanien gegen Vorlage eines Pilgerausweises auf Spendenbasis betrieben wird, erfährt der Eifel-Camino eine weitere Wertsteigerung.
Das Refugio befindet sich in der Thürer Unterdorfstraße 16 im oberen Stockwerk und ist über einen separaten Eingang zu erreichen. Zurzeit stehen zwei Zimmer mit insgesamt sechs Betten zur Verfügung. Eine kleine Küche kann zur Zubereitung von Speisen genutzt werden. Die sanitären Anlagen befinden sich noch ein Stockwerk tiefer, zukünftig soll ein eigener Bereich im Refugio selbst bereit stehen.
Am vergangenen Sonntag, 15. April 2012, wurde das "Refugio zur Pilgerschnecke" unter großer Beteiligung von Pilgerfreunden seiner Bestimmung übergeben. Petra Löhr konnte Gäste aus nah und fern begrüßen, darunter Michael Kaiser, den Vizepräsidenten der St.-Jakobusgesellschaft Rheinland-Pfalz/Saarland und deren Sprecher der Regionalgruppe Mittelrhein, Franz-Josef Höflich. Eine handgefertigte Jakobsmuschel aus Basalt überreichten für die St-Matthias-Bruderschaft Mayen der Brudermeister Heinz Schäfer sowie sein Stellvertreter Dieter Preß. Dazu fanden sich weitere Mitglieder der beiden Gesellschaften sowie des Pilgerforums der Koblenzer City-Kirche ein. Dort ansässig ist Pater Martin Königstein von den Arnsteiner Patres, der die Pilgerherberge feierlich einsegnete und ihrem Nutzen übergab.
Petra Löhr zeigte sich überrascht über das Kommen der zahlreichen Gäste, die sich für die Pilgerunterkunft interessierten. Sie bedankte sich Im Anschluss an die Einweihung bei allen, die sie bei der Umsetzung zur Einrichtung der Pilgerherberge bisher unterstützt haben, für die lieben Wünsche in ihrem Gästebuch und die vielen Geschenke. Hierzu gehörten unter anderem ein Insektenhotel und ein Vogelhäuschen, die natürlich einen Ehrenplatz rund um das Haus erhalten werden.
Wie es sich für eine Pilgerherberge geziemt, erhalten die künftigen Übernachtungsgäste für ihren Pilgerausweis einen eigens angefertigten Pilgerstempel.
(Photos: Michael Kaiser) |