Jakobus-Messe am Eifel-Camino gedachte Unglücks-Opfern
"Hilf uns in den Erdenkämpfen gläubig auf den Herrn zu schaun und Führe an Deiner starken Hand durch des Lebens Kampf und Müh..." richteten zahlreiche Pilger ihren Fürbitt-Gesang an St. Jakobus an dessen Patronatsfest.
Als "Raststätte der Seele" bezeichnete Pfarrer Ludwig Müller den Ort, an der zum zweiten Mal am Jakobus-Festtag ein Pilger-Festgottesdienst unter freiem Himmel stattfand.
Auf dem Eifel-Camino an der alten Römerstraße zwischen Mayen und Monreal traf sich hierzu auf Einladung der St. Matthias-Bruderschaft Mayen eine große Pilgerschar aus Nah und fern rund um die 5-Meter hohe Jakobus-Pilgersäule auf dem dortigen Pilger-Rastplatz. Dass hierbei aus aktuellem Anlass das spanische Eisenbahn-Zugunglück bei La Campostela die Gedanken und Fürbitt-Gebete prägten, war für die Matthias- und Jakobus-Pilger selbstredend.
Ein großer Teil der Pilger war hierbei natürlich auch "zu Fuß unterwegs", zumal die bekanntlich von der Bruderschaft initiierte Wegführung des Eifel-Camino mit Pilgerstelen (insgesamt 200) und Jakobsmuschel-Markierungen als beispielhaft auf dem Jakobsweg gilt. Der Fußweg führt auch zur Mayener Waldkapelle, über deren Geschichte und lobenswerten Restaurierungsaktivitäten durch den Lion´s Club Brudermeister Heinz Schäfer unterwegs nochmals mit besonderem Dank entsprechende Informationen an die Pilgergruppe weitergab. Fernseh-Dreharbeiten für den Krimi "Der Bulle und das Landei" (Teil 4) störten die Pilger nicht auf ihrem "Conder"-Weg Richtung Pilger-Rastplatz "Jakobussäule".
"Hier an der Stätte der Rast ist es wie im richtigen Leben", zog Pfarrer Ludwig Müller beim Jakobus-Pilgergottesdienst einen Vergleich zwischen der Raststätte unweit der Reudelsterzer Heide und jedermanns Lebensweg: "Von hier aus können wir zurückschauen auf den Weg den wir bisher gegangen sind. Genauso können wir auf unser Leben zurückschauen, auf Menschen und Ereignisse, die uns begleitet haben. Aber: wenn wir nach vorne schauen wollen (in Richtung Santiago), dann merken wir: unser Blick reicht nicht weit. Wälder und Hügel versperren die Sicht nach vorne. So geht es auch im Leben: die Zukunft ist unseren Erkenntnissen versperrt, sie bleibt für uns dunkel. Nur die nächsten Schritte liegen in unserem Blickfeld."
"Ihr Freunde Gottes allzugleich..." richteten die Pilgerfreunde singend mahnende Worte an sich selbst und ihre Mitmenschen. Ergänzend hierzu wurde in einem Kanon ihr Lobgesang zu einem vielstimmigen Plädoyer: "Lobelt und preiset ihr Völker den Herrn! Freuet Euch seiner und dienet ihm gern. All ihr Völker, lobet den Herrn..."
Mächtige Regenschauer begleiteten das "Finale", aber ganz klar ohne negative Einflüsse auf die "Stimmung" der Aktivisten. Das kannten wir ja auch schon aus dem Vorjahr. Für gute Stimmung im gesanglichen Sinne sorgte wieder einmal der Matthias-Chor der St. Matthias-Bruderschaft Mayen, der unter der Leitung von Lorenz Harig dem Festgottesdienst mit seinen Schubert- und Taizé-Gesängen einen würdigen Rahmen setzte.